Das zweite volle Geschäftsjahr ist ausgeklungen. Wir haben viel erlebt, eine ganze Menge gelernt und einen richtig tollen Weg vor uns.
Was ist im Dezember passiert?
Der Dezember war ein komplizierter Monat. Anna hatte mehrere Trainings und Workshops gegeben und bei mir ist die Eingewöhnung von Emil in den Kindergarten gestartet. Beides sind Einflüsse, die eine Menge Raum einnehmen, sowohl zeitlich als auch im Kopf. Gleichzeitig sind uns die Entscheidungen, wie wir uns aufstellen wollen, etwas auf die Füße gefallen, dazu aber gleich etwas mehr.
Und wir hatten unsere Weihnachtsfeier in Trier verbunden mit zwei wundervollen Strategietagen, in denen wir eine Menge aufarbeiten konnten und unsere Sicht nach vorn gerichtet haben.
Die Academy in Zahlen
Das Jahr endete mit einer letzten großen Buchung inkl. Durchführung, das hat uns sehr gefreut. Auch konnten wir eine weitere Trainerin für uns gewinnen, die im März 2024 ein fantastisches Stimm- & Sprechtraining in dem schönen Trier veranstalten wird.
Die Arbeit an unserem Angebot
Im November haben wir ein neues Konzept für unsere Angebote ausgearbeitet, welches wir mit der folgenden treffenden Überschrift beschreiben: „Dein maßgeschneidertes Training. In fünf zuverlässigen Schritten zum Lernerfolg – praxisnah und nachhaltig.“
Durch die explizite Formalisierung und Systematisierung der Schritte, die wir mit jedem Kunden gehen, ist unser Angebot viel einfacher zu verstehen, deutlich kürzer zu erklären und alle tatsächlichen Aufwände, die durch Individualisierung entstehen, fallen erst nach der Beauftragung an.
Auf Basis dieses allgemeinen Angebotes konnten wir nun schon einige ohnehin anstehende Verkaufsgespräche führen und das war eine wahnsinnig interessante Erfahrung.
Einerseits spüre ich, dass ich nochmals deutlich selbstbewusster auftrete, da ich meinem Gegenüber präzise erklären kann, wie die Zusammenarbeit aussehen wird. Andererseits merke ich auch, dass durch das Gespräch über ein bereits erfolgreich eingesetztes Konzept Glaubwürdigkeit entsteht und damit beim potenziellen Kunden eine starke Kompetenzvermutung verursacht wird.
Wo wir vorher durch starke Inhalte überzeugen konnten, können wir jetzt auch mit Struktur und Methodik in der Umsetzung überzeugen. Das macht uns viel flexibler und damit sicher auch langfristig erfolgreicher in der Gestaltung der Verkaufsgespräche.
Was derweil als nächster Schritt ansteht, ist die Erstellung von Scripts, an denen wir uns bei der Führung von Verkaufsgesprächen orientieren können. Genau dort lag aber auch im Dezember unser Stolperstein, den wir erkannt haben und mit einer perspektivischen Lösung aus dem Weg räumen werden. Dazu komme ich jetzt.
Unsere Retrospektive
Wir haben in den zwei Tagen des Jahresabschlusses über viele unterschiedliche Dinge gesprochen: wichtige, unwichtige, lustige, traurige, schöne und schwierige Themen lagen auf dem Tisch und das war gut. Die relevantesten Erkenntnisse möchte ich gerne teilen.
Feedback und Retrospektiven
Ich finde es immer wieder spannend, dass man als Mensch vom Fach in diese Falle tritt. Wir haben es in den letzten sechs Monaten der Zusammenarbeit nicht geschafft, regelmäßige Retrospektiven oder Feedbackgespräche zu führen. Immer war gerade etwas „dringender“, sodass diese immerhin geplanten Gespräche stets verschoben oder abgesagt wurden.
Wenig überraschend, dass wir nun bei unseren Gesprächen zum Jahresabschluss festgestellt haben, dass wir alle unterschiedliche Vorstellungen unserer idealen Zusammenarbeit haben. Wie gut, dass diese zwei Tage stattgefunden haben, in denen wir eine ganze Menge kleiner und großer Dinge durchsprechen konnten, die in den kommenden 12 Monaten großes Konfliktpotenzial geboten hätten.
Was lernen wir daraus für die Zukunft: Auch „wenn man sich richtig gut versteht“, der Blick in den Rückspiegel durch Retrospektiven und Feedback ist unabdingbar. Daher starten wir ins neue Jahr mit einigen Regelterminen: monatlich eine feste Retrospektive, wiederkehrende 1:1 Feedback-Termine und jedes Quartal ein zweitägiges Strategie-Offsite. Das fühlt sich richtig gut an und sogar ein wenig peinlich, dass wir fast ein Jahr gebraucht haben, um die Ratschläge umzusetzen, DIE WIR JEDEM KUNDEN GEBEN!
Kollaboration und Silos
Eines der klassischen Credos unserer Branche ist „Silos abschaffen“. Wir sprechen über Crossfunktionalität und abteilungsübergreifende Kommunikation auf Augenhöhe. Das sind sehr relevante Themen, die uns aber auch falsch haben abbiegen lassen.
Im Grunde ist in den vergangenen sechs Monaten ein Modus entstanden, in dem wir drei an vielen Stellen versucht haben, alles gemeinsam zu machen. Es ist auch vollkommen logisch, dass sich das so entwickelt: Wir sind alle Multitalente, wir arbeiten sehr gerne zusammen und jeder Tag ist voller kleiner Herausforderungen. Da ist es ganz logisch und nachvollziehbar, dass man an allem gemeinsam arbeitet.
Damit haben wir uns aber ein Bein gestellt. Aktuell haben wir alle unterschiedliche Rhythmen und Zeiten, in denen wir arbeiten. Daher ist der gesamte Prozess der Academy auf Asynchronität ausgerichtet. Das heißt aber auch, dass es kaum Zeiten in der Arbeitswoche gibt, in denen wir alle gleichzeitig Zeit haben. Das sind, wenn überhaupt, wenige Stunden in der Woche.
Letztlich ist der Versuch, viele Verantwortungen zu teilen, nicht geglückt. Der Abstimmungsaufwand ist einfach hoch, wenn eine Person auf ein Feedback von zwei anderen warten muss, um eine Entscheidung zu treffen und mit der Umsetzung weiterzumachen.
Konkret bedeutet das für uns, dass wir nun sehr viel bewusster anfangen, Verantwortlichkeiten nicht länger zu teilen. Jede von uns hat klare Kompetenzen, Interessen und Themenbereiche, und das wollen wir stärker forcieren. Dabei ist vordergründig die klare Absprache wichtig: Wir vertrauen einander, die richtige Entscheidung zu treffen. Mit diesem klaren Statement, das wir uns gegeben haben, können wir jetzt anfangen, autarker zu arbeiten. Ich bin sehr gespannt, wie sich das in diesem Jahr anfühlen wird.
Meilensteine und KPIs
Etwas, das uns aktuell auch noch komplett fehlt, ist ein messbares Ziel. Aktuell erfasse ich schon monatlich einige Kennzahlen, wie den Umsatz, das gezahlte Honorar oder die Anzahl von Coaches. Diese Zahlen fühlen sich toll an und sind auch eindrucksvoll, gleichzeitig helfen sie uns in der Form bisher nicht so richtig, eine Richtung einzuhalten.
In den kommenden Monaten werden wir Zeit und Arbeit investieren, eine klarere Richtung zu finden. Das Unternehmen muss wachsen, damit es nachhaltig bleibt, das steht außer Frage. Wie erfassen wir das Wachstum und welche Ziele haben wir dabei? Diese Frage hat sich uns sehr klar präsentiert und es lohnt sich, einen genaueren Blick darauf zu richten.
Ein herzliches Dankeschön
Bemerkenswert, ein weiteres Jahr ist ausgeklungen. Wir haben vieles geschafft und ich habe das Gefühl, die Aussicht auf eine unfassbar schöne Zukunft zu sehen. Ich bin ganz aufgeregt, die nächsten sechs Monate fokussiert dem Thema Wachstum und Akquise zu widmen, um langfristig die Abhängigkeit von Inbound-Anfragen loszuwerden.
Ich bedanke mich bei allen Menschen, die an die Idee der Academy geglaubt haben und das immer noch tun. Ohne Eure warmherzige Unterstützung wäre dieses Vorhaben niemals geglückt. Danke schön! 🙏
Stay Mindful
Jakob