Hallo liebe Menschen,

Ende August 2023 habe ich mich dazu entschieden, dem Schreiben einen neuen und letzten Versuch zu widmen. Eine Leidenschaft, die mir schon seit fast 15 Jahren bewusst ist. Und doch habe ich es nie geschafft, in einen Habitus des regelmäßigen Schreibens zu kommen. Unzählige gescheiterte „Blogs“ erzählen diese Geschichte, glücklicherweise ist keiner dieser gescheiterten Versuche im Internet auffindbar – hoffe ich zumindest sehr. Vor sechs Monaten also kam dann die Entscheidung, es ein letztes Mal zu wagen. Zwei Dinge waren dabei anders als bei allen Versuchen vorab:

Zum einen habe ich verstanden, dass meine Schreibblockade aus der Angst herrührt, übergriffig zu sein. Mein Glaubenssatz war immer, dass ich ein übergriffiger Mensch bin und der Akt des Schreibens und Publizierens inhärent anderen etwas aufzwingt. Durch die Praxis des morgendlichen Journals habe ich erkennen können, dass diese Glaubenssätze ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit darstellen und mein Schreiben diese Ängste nicht erfüllt.

Zum anderen habe ich mich früher oft in einem Wahn des Produktivitätszwanges an künstlichen Metriken festgehalten. Ziele wie „Du musst einen Artikel pro Woche schreiben“, haben zwangsläufig dazu geführt, dass jedes Vorhaben in Frustration und Stress ein jähes Ende fand. So war es jedes Mal – bisher.

Was ist heute anders?

Ich arbeite nun jenseits von Schlagzahlen und Vorgaben. Jeden Morgen schreibe ich für 25 Minuten an dem aktuellen Artikel. Nicht mehr und nicht weniger. Diese 25 Minuten sind ein wunderbarer Moment für mich, denn das Schreiben hilft mir, meine Gedanken zu sortieren und zu filtern. Und da ich mir aufgrund meines Berufes viele Gedanken über komplexe Systeme, zwischenmenschliche Kommunikation und Wirtschaftlichkeit machen muss, entsteht in diesem kurzen morgendlichen Denk- und Schreibprozess auch etwas ganz Wertvolles für andere.

Gleichzeitig bin ich frei von Druck und Stress. Ich schreibe jeden Morgen und wenn ein Artikel fertig wird, geht er ins Lektorat und von dort in die Publikation. Ob das ein oder sechs Wochen dauert, ist mir dabei offen gestanden egal. In den vergangenen sechs Monaten habe ich durch diesen einfachen und stressfreien Weg 19 Artikel veröffentlicht – und soeben habe ich zum ersten Mal gezählt.

Vor allem bekomme ich wahnsinnig viel positives Feedback, welches mir immer wieder bestätigt, dass meine Ängste, die mich vom Schreiben abgehalten haben, gänzlich unbegründet waren.

Danke

Danke für jede Nachricht als Reaktion auf mein Schreiben. Es ist ein wunderbares Gefühl, dass ich mit meinem Schreiben andere Menschen erreichen und inspirieren darf. Ich freue mich auf die nächsten sechs Monate des Publizierens und werde zum Jubiläum einen solchen Rückblick erneut wagen.

Stay Mindful
Jakob 🙏

Signatur von Jakob Holderbaum